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Glossar & Fachbegriffe

Abkürzungen, Fachchinesisch und Terminologie verstehen

Die Welt der Pfeilgiftfrösche ist geprägt von Fachbegriffen und Abkürzungen. Für Einsteiger kann dies zunächst verwirrend sein. Dieses Glossar hilft dir, die gängigsten Begriffe zu verstehen und sicher im Austausch mit anderen Haltern zu kommunizieren.


Biologie & Systematik

Erwachsen, ausgewachsen, geschlechtsreif (Gegenteil: juvenil)

Jugendlich, noch nicht geschlechtsreif (Gegenteil: adult)

Zwischenstadium zwischen juvenil und adult

Wissenschaftlicher Name der Familie der Baumsteigerfrösche (umgangssprachlich: Pfeilgiftfrösche)

Gattung (z.B. Dendrobates, Oophaga, Ranitomeya, Phyllobates)

Farbvariante einer Art, oft nach Fundort oder Farbe benannt (z.B. "Azureus", "Citronella")

Variante einer Art, die dem Holotypus (Erstbeschreibung) am nächsten kommt. Korrekter: "nominotypisches Taxon"

Zusatz bei Gattungsnamen für noch unbeschriebene oder neu zuzuordnende Arten

Kopf-Rumpf-Länge: Größe eines Frosches von Schnauzenspitze bis Schwanzwurzel (engl. SVL)

Geschlechtsunterschiede in Größe, Form oder Färbung (Sexualdimorphismus)


Gifte & Toxine

Batrachotoxin – stärkstes Gift der Dendrobatidae (v.a. Phyllobates terribilis)

Pumiliotoxin – Alkaloid vieler Dendrobates- und Ranitomeya-Arten

Allopumiliotoxin – enzymatisch modifizierte, giftigere Form von PTX

Histrionicotoxin – Alkaloid von Oophaga histrionica u.a.

Ansammlung/Speicherung von Giften aus der Nahrung im Körper

Warntracht: Grelle Färbung als Warnung vor Giftigkeit an Fressfeinde

Tödliche Dosis eines Giftes (z.B. 0,002 mg/kg bei BTX)


Verhalten & Fortpflanzung

Umklammerung des Weibchens durch das Männchen bei der Paarung

Eierfressend – Kaulquappen ernähren sich von unbefruchteten Nähreiern

Allesfresser – Kaulquappen fressen pflanzliche und tierische Nahrung

Fleischfressend – Kaulquappen fressen nur tierische Nahrung

Kaulquappen fressen Artgenossen – Einzelhaltung erforderlich

Umwandlung der Kaulquappe zum Jungfrosch (Rückbildung Schwanz, Kiemen → Lungen)

Rückbildung/Stoffaufnahme des Schwanzes während der Metamorphose

Künstliche Aufzucht von Gelegen außerhalb des Terrariums

Unbefruchtetes Nährei zur Fütterung der Kaulquappen (auch: Windei)

Tiere, die ihre alte Haut nach der Häutung fressen

Totstellung/Schockstarre bei Gefahr


Lebensraum & Ökologie

Natürlicher Lebensraum einer Art in freier Wildbahn

Baumbewohnend (Gegenteil: nonarboreal/bodenbewohnend)

Aufsitzerpflanzen (Bromelien, Tillandsien, Orchideen), die auf anderen Pflanzen wachsen

Kleinstgewässer in/an Pflanzen (Bromelien, Astlöcher, Blattachseln)

Feuchtigkeitsliebend

Unberührter Urwald mit hohen Bäumen und hoher Artenvielfalt

Nachwachsender Wald nach Abholzung, geringere Artenvielfalt

Bergregion in den Tropen (1500-3000m Höhe)

Tiefere Regionen unterhalb 1500m


Terraristik & Haltung

Terrarium mit engmaschiger Metallgaze, aus dem keine Futtertiere entkommen können

Futtertiere mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten einstäuben

Gezielte Fütterung der Futterinsekten 12h vor Verfütterung zur Nährstoffoptimierung

Neue Futtertierzucht starten (z.B. Fruchtfliegen)

Terrarium mit Springschwänzen und Asseln besetzen (Gesundheitspolizei)

Zeitlich begrenzte, artgerechte Aufzucht bis zum Verkaufsalter

Sud aus Eichenblättern und Erlenzapfen für Kaulquappen-Aufzucht

Eigenbauanlage für gemeinschaftliche Quappen-Aufzucht mit Landgang

Hautbereich am Unterbauch zur Wasseraufnahme


Abkürzungen: Futtertiere

Drosophila (Frucht-/Essigfliegen)

Erbsenblattläuse

Weizenblattläuse

Springschwänze

Tropische Asseln / Orange Asseln

Wiesenplankton (Kleinstinsekten von unbelasteten Wiesen)


Abkürzungen: Herkunft & Zucht

Nachzucht / deutsche Nachzucht

Wildfang

Importtier

Farmzucht

Filialgenerationen (Nachkommen der Ausgangstiere P)

Zuchtpaar (1,1) / Zuchtgruppe (z.B. 1,3)

Geschlechterangabe: 1 Männchen, 2 Weibchen, 5 unbestimmte Tiere


Abkürzungen: Technik

Leuchtstoffröhre

Elektronisches Vorschaltgerät

Leuchtstoffröhren-Typen (T5 = moderner, effizienter)

Light-Emitting Diode – moderne, effiziente Beleuchtung

Länge × Breite × Höhe (Terrarienmaße)


Rechtliches & Schutz

Washingtoner Artenschutzübereinkommen (Handel mit geschützten Arten)

Bundesartenschutzverordnung

Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde

Pflicht zur Meldung besonders geschützter Wirbeltiere an Behörden

Dokument über die legale Herkunft geschützter Tiere (§46 BNatSchG)

Sachkundenachweis für gewerblichen Handel mit Wirbeltieren


Rote Liste Status

Extinct – Ausgestorben

Critically Endangered – Vom Aussterben bedroht

Endangered – Stark gefährdet

Vulnerable – Gefährdet

Near Threatened – Gering gefährdet (Vorwarnliste)

Least Concern – Nicht gefährdet

Data Deficient – Keine ausreichenden Daten


Umgangssprache

Umgangssprachlich für Oophaga pumilio

Umgangssprachlich für Dendrobates tinctorius

Umgangssprachlich für Oophaga histrionica

Umgangssprachlich für Ranitomeya-Arten

Standardwerk von Lötters, Jungfer, Henkel & Schmidt über Pfeilgiftfrösche

Mitfahrgelegenheit / Mitfahrbörse (für Tiertransport)


Futterergänzungsmittel (Supplemente)

ProduktVerwendung
AmivitVitaminpräparat zum Einstäuben
Birkhahnpulver (BiPu)Mineralstoff- und Vitaminmischung
DendrocareSpeziell für Dendrobatidae entwickelt
Korvimin ZVTMultivitaminpräparat

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