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Ranitomeya reticulata

Der Netz-Pfeilgiftfrosch



Ranitomeya reticulata

Der Ranitomeya reticulata, auch bekannt als Netz-Pfeilgiftfrosch, zählt zu den auffälligsten Vertretern der Gattung Ranitomeya. Besonders charakteristisch ist seine leuchtende Netzzeichnung, die sich wie ein feines Muster über den Körper zieht und ihm seinen Namen verleiht.

Ursprünglich beheimatet in den östlichen Regenwäldern Perus, bevorzugt der Ranitomeya reticulata feuchte, dicht bewachsene Gebiete mit reichlich Versteckmöglichkeiten. Er ist häufig auf niedriger Vegetation anzutreffen und hält sich gerne in Bromelien oder anderen epiphytischen Pflanzen auf. Seine auffällige Färbung dient nicht nur der Tarnung, sondern signalisiert potenziellen Fressfeinden auch seine Giftigkeit – ein klassisches Merkmal vieler Pfeilgiftfrösche.

Auch der Ranitomeya reticulata zeigt ein bemerkenswertes Brutpflegeverhalten. Nach der Eiablage transportiert das Männchen die Kaulquappen zu kleinen Wasseransammlungen, meist in Bromelienblättern oder ähnlichen Pflanzenteilen. Dort werden sie vom Weibchen mit unbefruchteten Eiern gefüttert – ein komplexes Verhalten, das die Überlebenschancen des Nachwuchses erheblich erhöht.

In der Terraristik ist der Ranitomeya reticulata eher für erfahrene Halter geeignet, da er höhere Ansprüche an Klima und Einrichtung stellt. Ein gut strukturiertes Terrarium mit hoher Luftfeuchtigkeit, zahlreichen Kletter- und Versteckmöglichkeiten sowie Temperaturen zwischen 23–27 °C ist essenziell. Seine einzigartige Netzzeichnung und das interessante Brutpflegeverhalten machen ihn dennoch zu einem begehrten Bewohner für spezialisierte Regenwaldterrarien.

Steckbrief: Ranitomeya reticulata

  • Größe

    1,6–1,9 cm (Zwergfrosch)

  • Lebenserwartung

    7–10 Jahre

  • Temperatur

    23–27 °C tagsüber, 20–22 °C nachts

  • Luftfeuchtigkeit

    80–100 %

  • Terrarium (Paar)

    mind. 30×30×45 cm (L×B×H)

  • Besonderheit

    Markante Netzzeichnung

  • Schwierigkeitsgrad

    Für Fortgeschrittene


Schneller Überblick: Ranitomeya reticulata

Pflegeaufwand

Ranitomeya reticulata stellt aufgrund seiner speziellen Bedürfnisse höhere Anforderungen an die Haltung. Eine konstante Luftfeuchtigkeit und Temperaturen zwischen 23–27 °C sind essenziell.

Robustheit

Bei idealen Haltungsbedingungen ist er robust, jedoch empfindlich gegenüber plötzlichen Klimaänderungen.

Aktivitätslevel

Mäßig aktiv, häufig in mittleren und oberen Terrarienbereichen zu sehen.

Farbenpracht

Die auffällige Netzzeichnung auf dem Körper macht ihn zu einem der schönsten Pfeilgiftfrösche.

Vergesellschaftung

Paarhaltung wird empfohlen. Gruppenhaltung ist nur in großen, dicht bepflanzten Terrarien möglich.

Anschaffungskosten

Aufgrund seiner Seltenheit in der Zucht gehört Ranitomeya reticulata zu den teureren Arten.

Zuchtaufwand

Die Zucht erfordert Erfahrung und sorgfältig gestaltete Eiablageplätze. Erfolgreiche Aufzucht ist möglich, aber anspruchsvoll.

Größe: 1,6–1,9 cm
Alter: 7–10 Jahre
Wärmeliebend
Hohe Luftfeuchtigkeit
Mittelgroßes Terrarium

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Haltung von Ranitomeya reticulata

Ranitomeya reticulata, auch bekannt als Netz-Pfeilgiftfrosch, ist für seine markante Netzzeichnung bekannt, die ihn zu einem der auffälligsten Vertreter der Gattung macht. Aufgrund seiner spezifischen Ansprüche an Klima und Terrariumgestaltung ist er eher für erfahrene Halter geeignet.

Terrarium und Einrichtung

Für ein Pärchen Ranitomeya reticulata sollte das Terrarium mindestens 30 × 30 × 45 cm (L × B × H) messen. Aufgrund seines Kletterverhaltens profitieren die Frösche von vertikalen Strukturen wie Ästen, Korkröhren und Bromelien. Eine dichte Bepflanzung mit vielen Versteckmöglichkeiten ist essenziell, um ein naturnahes Umfeld zu schaffen.

Eine Drainageschicht aus Blähton oder Lavagranulat unter einer Schicht Terrarienhumus sorgt für ein stabiles Mikroklima. Moos, Bromelien und epiphytische Pflanzen bieten Schutz und schaffen gleichzeitig geeignete Eiablageplätze.

Details zum Aufbau (Drainage, Trennvlies, Substrat & Laub) findest du im Ratgeber zu Bodengrund & Substrat.

Klima und Beleuchtung

Die Temperatur sollte tagsüber zwischen 23 – 27 °C liegen, mit einem nächtlichen Abfall auf 20 – 22 °C. Eine konstante Luftfeuchtigkeit von 80 – 100 % ist für die artgerechte Haltung unerlässlich. Eine Beregnungsanlage oder regelmäßiges manuelles Sprühen hilft, die Feuchtigkeit aufrechtzuerhalten.

Konkrete Tipps zu Messung/Regelung findest du bei Luftfeuchtigkeit & Temperatur.

Eine Beleuchtung mit einer Tageslänge von 10 – 12 Stunden fördert das Pflanzenwachstum und unterstützt den natürlichen Biorhythmus der Frösche. LED- oder T5-Röhren sind besonders geeignet, um das Terrarium optimal auszuleuchten.

Mehr Details zur passenden Beleuchtung findest du im Artikel Beleuchtung.

Ernährung

Ranitomeya reticulata ernährt sich hauptsächlich von Kleinstinsekten wie Fruchtfliegen (Drosophila melanogaster), Springschwänzen, Blattläusen und kleinen Asseln. Eine regelmäßige Supplementierung mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten ist essenziell für die Gesunderhaltung der Tiere.

Siehe auch unsere Übersicht zu geeigneten Futtertierensowie einen praxisnahen Fütterungsplan.

Verhalten und Sozialstruktur

Ranitomeya reticulata ist ein eher scheuer Pfeilgiftfrosch, der sich gerne in dichter Vegetation versteckt. Er zeigt ein interessantes Sozialverhalten, bleibt aber meist territorial. Gruppenhaltung ist nur in sehr großen und gut strukturierten Terrarien zu empfehlen, um Stress und Revierkämpfe zu vermeiden.

Hinweise zur sicheren Vergesellschaftung (inkl. Stressmanagement) findest du im Artikel zur Vergesellschaftung.

Fortpflanzung

Die Fortpflanzung von Ranitomeya reticulata ähnelt der anderer Ranitomeya-Arten. Nach der Eiablage transportiert das Männchen die Kaulquappen zu kleinen Wasseransammlungen, meist in Bromelienblättern. Dort werden die Kaulquappen mit unbefruchteten Eiern gefüttert, bis sie sich vollständig entwickelt haben.

Anschaffung und seriöse Quellen

Beim Kauf von Ranitomeya reticulata sollte darauf geachtet werden, dass es sich um Nachzuchten handelt. Seriöse Züchter bieten gesunde Tiere an und garantieren die Einhaltung aller gesetzlichen Vorgaben. Wildfänge sind nicht nur problematisch für die Populationen in freier Wildbahn, sondern auch oft schwieriger zu halten.

Schutzstatus und Anmeldepflicht

Ranitomeya reticulata ist in Anhang II des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) gelistet. In der EU fällt er meist unter Anhang B der EU-Artenschutzverordnung, was einen Herkunftsnachweis erforderlich macht.

In Deutschland besteht in der Regel keine Anmeldepflicht. Dennoch sollte ein Nachweis über die Herkunft der Tiere geführt werden. Es empfiehlt sich, sich vor dem Kauf über die aktuellen gesetzlichen Bestimmungen zu informieren.


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