
Der Oophaga pumilio, besser bekannt als Erdbeer-Pfeilgiftfrosch, zählt zu den bekanntesten und farbenprächtigsten Pfeilgiftfröschen der Welt. Seine auffällige Farbvielfalt, die von leuchtendem Rot und Orange bis hin zu Blau-, Gelb- und sogar gesprenkelten Mustern reicht, macht ihn zu einer besonders faszinierenden Art.
Dieser kleine, nur etwa 1,5 bis 2,5 cm große Frosch ist nicht nur wegen seiner beeindruckenden Farben beliebt, sondern auch aufgrund seines spannenden Verhaltens. Oophaga pumilio ist bekannt für seine ausgeprägte Territorialität, wobei insbesondere die Männchen ihr Revier mit lauten Rufen verteidigen. In der Natur findet man ihn vor allem in den tropischen Regenwäldern Mittelamerikas, wo er bevorzugt auf dem Waldboden oder in niedriger Vegetation lebt.
Besonders bemerkenswert ist die Fortpflanzung des Erdbeer-Pfeilgiftfroschs. Im Gegensatz zu vielen anderen Froscharten betreiben die Weibchen eine intensive Brutpflege. Nach der Eiablage transportieren sie die geschlüpften Kaulquappen einzeln auf ihrem Rücken in kleine Wasseransammlungen, etwa in Bromelientrichtern. Dort werden die Kaulquappen regelmäßig mit unbefruchteten Eiern gefüttert, die als einzige Nahrungsquelle dienen. Diese besondere Form der Brutpflege macht Oophaga pumilio einzigartig in der Welt der Amphibien.
Aufgrund seiner spannenden Eigenschaften und seiner vergleichsweise einfachen Haltung gehört dieser Pfeilgiftfrosch zu den beliebtesten Arten in der Terraristik. Dennoch erfordert seine Pflege ein gut strukturiertes, feuchtes Terrarium mit einer abwechslungsreichen Bepflanzung und optimalen Klimabedingungen.
Verwandte Themen:
Schneller Überblick: Oophaga pumilio
Pflegeaufwand
Erfordert ein feucht-warmes Terrarium mit dichter Bepflanzung und Kletterstrukturen.
Robustheit
Nicht besonders robust, empfindlich gegenüber Temperaturschwankungen und Luftfeuchtigkeitsschwankungen.
Aktivitätslevel
Sehr aktiv, tagsüber viel zu sehen. Besonders auffällig durch sein lautes Rufen.
Farbenpracht
Eine der farbenprächtigsten Arten mit zahlreichen Morphen von Rot über Blau bis Gelb.
Vergesellschaftung
Sehr territorial; Gruppenhaltung ist schwierig und erfordert Erfahrung.
Anschaffungskosten
Je nach Farbvariante oft teurer als andere Arten.
Zuchtaufwand
Anspruchsvolle Fortpflanzung, da Weibchen Kaulquappen einzeln auf Bromelienblättern absetzt.
4 Morphe im Rampenlicht
Oophaga pumilio "Colón"

Aussehen: Der "Colón"-Morph hat eine auffällige grünliche bis gelblich-grüne Grundfarbe mit braunen oder dunkleren Sprenkeln auf dem Rücken. Einige Individuen zeigen auch orangefarbene Nuancen, jedoch dominiert das Grün.
Herkunft: Dieser Morph stammt von der Isla Colón, einer der Hauptinseln des Bocas del Toro-Archipels in Panama. Dort bewohnt er feuchte Regenwaldgebiete mit dichter Vegetation.
Verhalten: Wie alle Oophaga pumilio ist auch dieser Morph territorial und aktiv. Die Männchen verteidigen ihre Reviere durch laute Rufe und intensive Drohgebärden. Weibchen betreiben eine ausgeprägte Brutpflege, indem sie die Kaulquappen einzeln zu Wasserstellen transportieren.
Größe: Durchschnittlich zwischen 1,7 und 2,5 cm.
Oophaga pumilio "Almirante"

Aussehen: Dieser Morph zeichnet sich durch eine leuchtend rote bis orangefarbene Körperfärbung aus, die meist einheitlich ist. Die Beine sind oft dunkelblau bis schwarz gefärbt, gelegentlich mit feinen Marmorierungen.
Herkunft: Der "Almirante"-Morph kommt aus den Regenwäldern nahe der Stadt Almirante in Panama. Dort lebt er in feuchten, schattigen Waldgebieten mit hohem Blattstreuanteil.
Verhalten: Diese Morphe ist für ihre hohe Aktivität und Neugier bekannt. Männchen sind besonders vokal und nutzen verschiedene Rufe, um ihr Territorium zu markieren. Sie sind weniger scheu als einige andere Varianten und oft gut im Terrarium zu beobachten.
Größe: Durchschnittlich zwischen 1,7 und 2,5 cm.
Oophaga pumilio "Bastimentos"

Aussehen: Der "Bastimentos"-Morph variiert stark in seiner Färbung. Die meisten Exemplare zeigen eine orange bis rote Körperfarbe, oft mit schwarzen Flecken oder Sprenkeln auf dem Rücken. Die Unterseite ist meist heller bis weißlich mit dunklen Markierungen.
Herkunft: Dieser Morph stammt von der Isla Bastimentos, ebenfalls Teil des Bocas del Toro-Archipels. Dort lebt er in den feuchten Regenwäldern und ist häufig in der Nähe von kleinen Wasseransammlungen zu finden.
Verhalten: Bastimentos-Morphen sind besonders territorial und aggressiv gegenüber Artgenossen. Männchen verteidigen ihr Revier mit ausdauerndem Rufen und körperlichen Drohgebärden. Sie sind außerdem sehr aktiv und erkunden regelmäßig ihr Umfeld.
Größe: Durchschnittlich zwischen 1,7 und 2,5 cm.
Oophaga pumilio "Blue Jeans"

Aussehen: Der "Blue Jeans"-Morph ist eine der bekanntesten Farbvarianten. Sein Körper ist leuchtend rot bis orange, während die Beine tiefblau oder dunkelblau sind – was ihm seinen charakteristischen Namen eingebracht hat.
Herkunft: Dieser Morph ist in verschiedenen Regionen Costa Ricas und Panamas verbreitet, insbesondere in feuchten, tropischen Regenwäldern des Festlands.
Verhalten: "Blue Jeans"-Pumilios sind sehr aktiv und kletterfreudig. Männchen rufen oft und verteidigen ihr Revier energisch. Diese Morphe ist eine der am häufigsten in freier Wildbahn beobachteten Varianten von Oophaga pumilio.
Größe: Durchschnittlich zwischen 1,7 und 2,5 cm.
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Haltung von Oophaga pumilio
Oophaga pumilio ist eine der bekanntesten und farbenprächtigsten Pfeilgiftfrosch-Arten und erfreut sich in der Terraristik großer Beliebtheit. Aufgrund ihrer geringen Größe und ihres komplexen Fortpflanzungsverhaltens stellen sie jedoch höhere Anforderungen an die Haltung als andere Pfeilgiftfrösche. Die Bereitstellung der richtigen Umweltbedingungen, einer ausgewogenen Ernährung und ausreichender Rückzugsorte ist essenziell, um die Frösche erfolgreich zu pflegen.
Terrarium und Einrichtung
Für ein einzelnes Tier oder ein Pärchen von Oophaga pumilio sollte das Terrarium mindestens 40 × 40 × 50 cm (L × B × H) messen. Aufgrund ihres kletterfreudigen Verhaltens profitieren sie von einer erhöhten Terrarienhöhe mit zahlreichen vertikalen Strukturen wie Korkröhren, Ästen und Pflanzen. Bei Gruppenhaltung sollte das Volumen entsprechend größer sein, da sich die Männchen als territorial erweisen können.
Eine Drainageschicht aus Blähton oder Lavagranulat unter einer Schicht Terrarienhumus und Laub hilft, eine dauerhaft hohe Luftfeuchtigkeit zu gewährleisten. Dichte Bepflanzung mit Bromelien, Moosen und Kletterpflanzen bietet nicht nur optische Vorteile, sondern auch Versteckmöglichkeiten und Eiablageplätze.
Für Details zur Schichtung und Materialwahl (z. B. Lava/Blähton, Humus und Laub) siehe unseren Ratgeber zum Bodengrund & Substrat.
Klima und Beleuchtung
Die Temperatur sollte tagsüber bei 24 – 28 °C liegen, mit einem leichten nächtlichen Abfall auf 20 – 22 °C. Eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 80 %ist notwendig, um eine artgerechte Haltung zu gewährleisten. Eine Beregnungsanlage oder manuelles Sprühen sorgt für ein konstant feuchtes Mikroklima.
Praxis-Tipps zu Luftfeuchtigkeit & Temperatur(Messung, Stabilisierung, Beregnung) sowie zur passenden Beleuchtungfindest du im jeweiligen Artikel.
Eine Tageslichtbeleuchtung mit 10 – 12 Stunden Lichtdauer ist ideal. Hochwertige LED- oder T5-Leuchtstoffröhren fördern das Wachstum der Pflanzen und schaffen eine natürliche Umgebung für die Frösche.
Ernährung
Oophaga pumilio sind reine Insektenfresser und benötigen eine abwechslungsreiche Ernährung mit Fruchtfliegen (Drosophila), Springschwänzen, Blattläusen und anderen Kleinstinsekten. Zur Versorgung mit essenziellen Nährstoffen sollten die Futtertiere regelmäßig mit Vitamin- und Mineralstoffpräparaten bestäubt werden.
Welche Futtertieresich bewährt haben und wie ein sinnvoller Fütterungsplanaussieht, haben wir separat zusammengefasst.
Verhalten und Sozialstruktur
Diese Art ist besonders territorial. Während Weibchen eher einzelgängerisch sind, verteidigen Männchen lautstark ihr Revier. In der Paarungszeit rufen sie häufig, um Weibchen anzulocken. Gruppenhaltung ist möglich, sollte aber nur in ausreichend großen und strukturierten Terrarien erfolgen.
Wenn du Oophaga pumilio nicht allein hältst, beachte die Hinweise zur Vergesellschaftung

